Jeden
Montag & Donnerstag: Es findet jeweils um 17 Uhr
eine Videokonferenz statt! Bitte schreibt mir,
falls Ihr nicht teilnehmen könnt!
Die Aufträge 1 bis 7 sollen bis zum 5. Mai 2020 über
Microsoft Teams abgegeben werde (fast alle haben die Aufträge
1 bis 4 ja schon gemacht!). Also, mir von den Aufträgen
1 bis 7 bitte nur die von Euch noch nicht gemachten
bis zum 5. Mai 2020 abgeben.
Download bis zum Thema Kunststoffe als pdf-Dokument oder als Word-Dokument (hier stimmt die Nummerierung der Aufgaben leider nicht mehr, bitte an der Homepage orientieren!)
Von
der Ketten zur Ringform
Hier
noch einmal eine Darstellung
(aus Elemente Chemie
2, Klett)
Die
Grundform des Ringes müsst Ihr auswendig können, alle
OH-Gruppen, die in der Kettenform links stehen, stehen in der
Harworth-Form rechts (FLOH-Regel)!
Wer das Kapitel "Von der Ketten zur Ringform" nicht
ganz verstanden hat, kann sichdieses
Video noch einmal anschauen!
Di- und Polysaccharide, reduzierende und nichtreduzierende Saccharide
Abiturrelevant: Fehling-Probe
mit Aldosen Di- und Polysaccharide: Maltose, Saccharose,
Stärke und Cellulose, glycosidische Bindung, reduzierende
und nicht reduzierende Disaccharide!
Beispiel -
Maltose ist ein Disaccharid mit einer 1,4 glykosidischen Bindung
zwischen zwei a-D-Gluco(pyrano)se (Pyranose = Sechsring mit O-Atom): (aus Elemente Chemie
2, Klett)
Reduzierende
und nichtreduzierende Zucker
Nur wenn das
anomere Kohlenstoffatom nicht "verbrückt" ist,
hat das Disaccharid reduzierende Eigenschaften. Nur dann können
sich die Ringe wieder öffnen und ein Aldehyd entstehen:
Beispiel:
Saccharose, der gewöhnliche Haushaltszucker, ist ein Disaccharid
mit den folgenden Eigenschaften:
o nach Säure-Hydrolyse erhält man Glukose und Fructose.
o es ist ein nichtreduzierender Zucker! Glukose und Fructose sind
1,2-glycosidisch verknüpft, also beide anomeren Gruppen!
Die Fehling-Probe verläuft negativ!
Oben
war eine Abbildung der Maltose, ist Maltose ein reduzierender
Zucker?
Ist
Maltose (siehe oben) ein reduzierender Zucker?
Überlege, bevor Du hier auf die Antwort klickst!
1:D-Mannose
ist ein in Orangenschalen vorkommendes Monosaccharid und
D-Talose zählt zu den selten in der Natur vorkommenden
Zuckern. Die Moleküle der D-Mannose unterscheiden sich
von D-Glucosemolekülen in der Konfiguration am Kohlenstoffatom
Nr. 2, die OH-Gruppe ist hier auf der anderen Seite!.
D-Talosemoleküle haben an den Kohlenstoffatomen Nr.
2 und Nr. 4 eine andere Konfiguration als D-Glucosemoleküle.
1Geben Sie die Strukturformeln der Moleküle von D-Mannose
und D-Talose in Fischer-Projektion an.
2 Zeichnen Sie die Strukturformeln von alpha-D-Mannopyranose
und beta-D-Talopyranose. Verwenden Sie für diese Darstellung
die Haworth-Projektion.
3 Trehalose ist ein aus zwei alpha,alpha-1,1-glycosidisch
verknüpften Glucose-Moleküle bestehendes Dissacharid.
Zeichnen Sie es!
4 Ist die Trehalose reduzierend oder nicht? Begründen
Sie!
Iod-Stärke-Reaktion
(abiturrelevante Begriffe: Iod-Stärke-Reaktion)
Eine
Iod-Stärke-Reaktion wird zum Nachweis von Stärke
durchgeführt, indem man eine feste Probesubstanz mit
Iod-Kaliumiodid-Lösung, auch Lugol'sche Lösung
genannt, beträufelt oder eine Probelösung mit
dieser Lösung versetzt.
Iod
hat die Eigenschaft Polyhalogenidverbindungen einzugehen.
Dabei verbinden sich gelöste I2-Moleküle jeweils
mit einem Iodid-Anion zum einfach negativ geladenen I3--Anion.
Eine Eigenschaft dieser Polyhalogenidverbindung ist, dass
sie sich in Stärke-Helix einlagert. Diese Einlagerungsverbindungen
(siehe oben) rufen bereits in geringen Konzentrationen eine
intensive Blaufärbung hervor.
2: Beschreibe die Iod-Stärke-Reaktion? Was lagert sich worin ein?
Ein Jamaikanischer Medaillengewinner
positiv getestet
Ein
jamaikanischer Medaillengewinner soll bei den olympischen
Spielen 2008 in Peking gedopt gewesen sein. Das berichten
jamaikanische Medien übereinstimmend. Der Läufer soll unter
den 31 positiv getesteten Sportlern sein, die bei Nachtests
zu den Sommerspielen von Peking ermittelt wurden. Dem jamaikanischen
Leitathletikverband drohe der Verlust "mindestens einer
Medaille", schreibt die Zeitung "The Gleaner"
aus Kingston. Es handele sich um einen "sehr erfahrenen
jamaikanischen Läufer".
Derzeit
liegt nur die A-Probe vor. Erst bei der Veröffentlichung
der B-Probe will das Internationale Olympische Komitee (IOC)
die Namen nennen.
Einem
Bericht der Zeitung "Jamaica Observer" zufolge
handelt es sich bei der Substanz um das bei Wettkämpfen
verbotene Präparat Methylhexanamin.
3: Geben Sie für Methylhexanamin (2-Amino-4-methylhexan)
die Strukturformel an! Bis zum 4. April 2020
Aminosäuren
sind chemisch gesehen Carbonsäuren mit einer Aminogruppe
und müssten daher korrekt als Aminocarbonsäuren
bezeichnet werden. Die einfachste Aminosäure ist das
Glycin, das sich direkt von der Essigsäure ableitet:
Aminosäuren
sind die Stoffe, die unseren gesamten Stoffwechsel und Energiehaushalt
kontrollieren. Hinzu kommt, dass die Körperzellen durch
komplexe Vorgänge laufend erneuert werden müssen
und dafür sind Aminosäuren notwendig. Sie sind
die kleinsten Bestandteile der Eiweiße, die in Form
von Enzymen, Hormonen, Speicher- und Transportproteinen
sowie Antikörpern im Körper vielfältige Funktionen
übernehmen und an der Übertragung von Nervenimpulsen
wie beispielsweise beim Sehvorgang, beteiligt sind.
Proteine
oder Eiweiße sind hochmolekulare Naturstoffe mit einer
Molekülmasse von mindestens 10000u. Sie sind die vielseitigsten makromolekularen
Verbindungen der Natur. Die in der Natur vorkommenden Proteine
sind aus maximal 20
verschiedenen Aminosäuren aufgebaut. Diese Carbonsäuren
sind alles Aminosäuren der alpha-Reihe, dass heißt
sie besitzen am alpha-Kohlenstoffatom (dem zweiten c-Atom
von der COOH-Gruppegesehen) eine Amino-Gruppe (NH2).
Die
in der allgemeinen Strukturformel angegebene ungeladene
Form der Aminosäuren (siehe oben) existiert in der
Realität nicht. Aminosäuren liegen sowohl in fester
als auch in wässriger Lösung als Zwitterionen
vor. In dieser Form können sie als Base sowie
als Säure reagieren, sie sind also Ampholyte.
Ob sie Protonen abgeben oder aufnehmen, hängt vom pH-
Wert der Lösung ab, in der sich die Aminosäure
befindet. In wässriger Lösung liegen Aminosäuren
als Zwitterionen sowie als Kationen und Anionen nebeneinander vor.
Hier wird im Wesentlichen die Zwitterioneneigenschaft der Aminosäuren erklärt:
In Abhängigkeit
vom pH-Wert können diese Ionen in einer Gleichgewichtsreaktion
ineinander übergehen. Der pH-Wert, bei welchem die
Konzentration an Zwitterionen am höchsten ist, wird
als isoelektrischer Punkt einer Aminosäure bezeichnet,
der für jede Aminosäure spezifisch ist.
Ein weiteres Strukturmerkmal der Aminosäuren ist ihr asymmetrisches alpha-Kohlenstoffatom.
Eine Ausnahme ist das Glycin, welches als einzige Aminosäure
kein asymmetrisches Kohlenstoffatom besitzt. Die in der
Natur vorkommenden
Proteine
sind ausschließlich aus Aminosäuren der L- Reihe
aufgebaut. Man unterscheidet 20 natürliche Aminosäuren,
welche nach der Polarität ihrer Seitenketten (-R)
klassifiziert werden. Man unterscheidet
polare und unpolare Seitenketten, sowie
basische und saure Reste. Unpolare Seitenketten enthalten
Kohlenwasserstoff-Reste, welche der Aminosäuren hydrophobe
Eigenschaften verleihen. Aminosäuren mit polaren Resten
hingegen sind hydrophil. Saure Aminosäuren tragen
in ihrer Seitenkette eine zusätzlich Carboxyl-Gruppe, wohingegen
basische Aminosäuren eine weitere Amino-Gruppe besitzen.
Hier wird im Wesentlichen die Eigenschaften der Aminosäuren, bestimmt von ihrer Seitenketten, erklärt (siehe Bild oben):
(4.2)In welcher
Stellung zueinander liegen beide Gruppenvor?
(4.3)Zeichnen
Sie die allg. Strukturformel der Aminosäuren
(R =Rest)!
(4.4)Zeichnen
Sie die Strukturformeln der ersten vierAminosäure!
(4.5)Was sind
basische Aminosäuren, was sind saureAminosäuren?
(4.6)In welcher
Form liegen Aminosäuren sowohl im wässrigen Zustand
wie auch in fester Form vor. ZeichnenSiediedreiionischenStrukturenderAminosäureAlanininwässrigerLösung!
Peptide
sind natürliche Makromoleküle, die durch Aneinanderreihung
von bis zu 100 Amionsäuren gebildet werden (mehr als 100
Aminosäuren: Proteine). Unterteilt werden die Peptide
in Oligopeptide (bis 20 Aminosäuren) und Polypeptide
(21-99 Aminösäuren). Das
strukturtypische Merkmal eines Peptids ist die so genannte
Peptidbindung bzw. Carbonsäureamid-Gruppe −CO−NH−,
die bei der Kondensation von Aminocarbonsäuren entsteht,
wenn die Carboxy-Gruppe (−COOH) einer Aminosäure
mit der Amino-Gruppe einer anderen Aminosäure unter Wasser-Abspaltung
reagiert:
Die
Länge dieser Ketten kann dabei von ca. 40 bis zu
über 4.000 Aminosäuren variieren.
Die
chemische Synthese von Proteinen spielt u.a. in der Pharmaindustrie
eine große Rolle, so werden z.B. Hormonpräparate
häufig chemisch hergestellt. Aber auch die Entwicklung
neuartiger Medikamente erfolgt auf dieser Grundlage. An
dieser Stelle soll auf die chemische Synthese von Fuzeon
(Enfuvirtid, T20), einem AIDS- Medikament näher eingegangen
werden. Fuzeon ist ein Peptid, bestehend aus 36 Aminosäuren.
Es bindet an die Oberflächenproteine des HI-Virus
und verhindert so dessen Bindung an T-Lymphozyten. Dadurch
kann die Virusmenge im Blut infizierter Personen niedrig
gehalten werden (Bruckdorfer, 2004).
Beispiel
- Aminosäuresequenz des Fusionshemmers Fuzeon :
THR-SER-LEU-ILE-HIS-SER-LEU-ILE-GLU-GLU-SER-GLN-ASN-GLN-GLN-GLU-LYS-ASN-GLU-GLN-GLU-
LEU-LEU-GLU- LEU-ASP-LYS-TRP-ALS-SER-LEU-LEU-TRP-ASN-TRP-PHE-NH2
Allgemeine
Formel einer Aminosäure
Seitengruppe
–R
Name
der Aminosäure (Abkürzung)
–H
Glycin (Gly)
–CH3
Alanin
(Ala)
–CH2OH
Serin
(Ser)
–CH(CH3)2
Valin
(Val)
–CH2SH
Cystein (Cys)
Eine
Peptidbindung entsteht durch Kondensation der Carboxyl-Gruppe
eines Aminosäure-Moleküls mit der Amino-Gruppe
eines zweiten Aminosäure-Moleküls:
(zum Vergrößern:
Bild anklicken!)
Peptide,
die durch Verknüpfung von zwei bzw. drei Aminosäure-Molekülen
entstehen, bezeichnet man als Dipeptide bzw. Tripeptide.
Liegt die Zahl der Bausteine zwischen vier und zehn, so
spricht man von Oligo- peptiden. In Polypeptiden sind
zwischen 10 und 100 Aminosäure-Moleküle verknüpft.
Erst ab 100 Aminosäure-Bausteinen spricht man von
Proteinen.
Jedes
Peptid weist an den Enden der Aminosäure-Kette eine
Carboxyl-Gruppe und eine Amino-Gruppe auf. In Formeln
schreibt man die Aminosäure mit der freien Amino-Gruppe
("N-terminale Aminosäure") nach links,
diejenige mit der freien Carboxyl-Gruppe ("C-terminale
Aminosäure") nach rechts.
Will man ein Protein aus 100 Aminosäure-Bausteinen
herstellen, so hat man bei Verwendung der 20 verschiedenen,
in der Natur vorkommenden Aminosäuren 20100 (= 1,3
10130) unterschiedliche Möglichkeiten für die
Abfolge der Bausteine.
5: Vervollständige die Reaktionsgleichungen für
die Bildung der beiden Tripeptide Alanylserylglycin
(Ala Ser Gly) und Glycylserylalanin (Gly Ser Ala).
Abgabe: 12. April 2020
6: Erklären Sie anhand einer selbstgewählten Aminosäure den Begriff Zwitterion.
Grundlagen der Kunststoffchemie Abiturrelevante
Begriffe: Klassifizierung von Kunststoffen und Zusammenhänge zwischen Struktur und Eigenschaften: Duroplaste, Thermoplaste, Elastomere – Reaktionstypen zur Verknüpfung von Monomeren zu Makromolekülen: Polykondensation und Mechanismus der radikalischen Polymerisation – Synthesereaktionen von PE, PVC, Polyester, Polyamide (Nylon) – Recycling von Kunststoffen: Prinzip der Zerlegung in Monomere, Einschmelzen von Thermoplasten
Die Kunststoffe lassen sich aufgrund ihres Verhaltens
und der damit verbundenen Einsatzmöglichkeiten
in drei Gruppen unterscheiden: Thermoplaste, Duroplaste
und Elastomere.
Zwei grundlegende
Materialeigenschaften von Kunststoffen sind
uns aus dem alltäglichen Gebrauch und alltäglichen
Erfahrungen bekannt. So wissen wir, daß
z. B. eine Plastiktüte unter dem Einfluß
starker Hitze (z. B. einer heißen Herdplatte)
zu schmelzen beginnt, während ein Kochlöffel
dieses unbeschadet überstehen würde.
Weiterhin kennen wir aus dem Alltag Kunststoffe,
die unter dem Einfluß mechanisch einwirkender
Kräfte ihre Form behalten, während
sich andere, wie z. B. Gummis, dehnen lassen
und später ihre ursprüngliche Form
wieder einnehmen. Sie zeigen ein elastisches
Verhalten.
Diese zwei Materialeigenschaften, das Verhalten
gegenüber Erwärmung und die Elastizität,
werden auch zur Einteilung der Kunststoffe herangezogen.
Thermisch verformbare Kunststoffe heißen
Thermoplaste, hitzebeständige Kunststoffe
werden als Duroplaste und elastische Kunststoffe
als Elastomere bezeichnet.
Das
unterschiedliche Verhalten von Thermoplasten,
Duroplasten und Elastomeren beruht auf ihrem
Vernetzungsgrad bzw. der Art der Vernetzung:
7: Beschreiben Sie die molekularen Strukturen von Thermoplasten, Duroplasten und Elastomeren. Erklären Sie anhand der unterschiedlichen molekularen Strukturen das unterschiedliche thermische Verhalten.
Man kann Kunststoffe auch nach ihrer Entstehungsreaktion einteilen:
Radikalische
Polymerisation
Beispiel: Herstellung von Polystyrol
Styrol
Styropor
das ist Polystyrol mit einem Treibmittel, das
den Kunststoff aufbläht. Verpackungen aus Styropor
halten Gemüse frisch, Kaffee warm und Blutkonserven
kühl oder schützen empfindliche Geräte
beim Transport. Verschiedene Varianten sind heute
als Isolierung auf jeder Baustelle vertreten. Die
neueste Variante Neopor enthält winzigste Grafitteilchen,
die die Wärme noch besser zurückhalten.
Die bessere Dämmwirkung ermöglicht es, mit
noch weniger Heizenergie auszukommen auch Altbauten
werden so zu 3-Liter-Häusern.
Bei der radikalischen Polymerisation reagieren, wie der Name schon sagt, Radikale, das sind Teilchen, die ungepaarte Elektronen besitzen und daher in der Regel sehr reaktiv sind.
Eine Polymerisationsreaktion lässt sich in folgende drei Schritte einteilen:
Initiation (auch als Kettenstart oder Primärreaktion bezeichnet)
Wachstumsreaktion (auch Aufbau- oder Fortpflanzungsreaktion oder Propagation genannt)
Kettenabbruch (Termination)
Mehr hier:
oder hier
Auftrag (mit Lösung): Versuche einmal, nachdem Du Dir das folgende Video angeschaut hast, die beteiligten Teilche zu einem dreischrittigen Reaktionsmechanismus zusammenzusetzen (weiter unten findest Du die Lösung) .
Lösung:
Polyethylen
Polyethen
ist der weltweit am meisten produzierte Kunststoff,
circa 29 Prozent der Weltproduktion von Kunststoffen
ist Polyethen. Im Jahr 2001 wurden 52 Millionen Tonnen
Polyethen hergestellt.
Kommerziell wird Polyethylen in großen Mengen
für Verpackungsmaterialien eingesetzt.
8.1:Formuliere
den Reaktionsmechanismus der radikalischen Polymerisation
von Ethen mit Dibenzoylperoxid 8.2:
Wie sieht das Monomer zur Herstellung von PVC
aus? Hier ein Ausschnitt aus der Polymerkette:
9:
Wiederholung 9.1
Geben sie die Monomere und den Reaktionsmechanismus
zur Darstellung von Teflon -[CF2-CF2]n - an (siehe
unten).
9.2 Handelt es sich bei Teflon um einen Thermoplast
oder einen Duroplast, begründen Sie!
9.3 Wozu wird Teflon verendet?
Teflon
_______________________________________________________
Polykondensate bzw. Polykondensation
(Video 1: Mit Versuch zur Darstellung eines Polyesters)
Bei
der Polykondensation werden Monomere mit mindestens
zwei funktionellen Gruppen unter Austritt
eines kleinen Moleküls, meist Wasser, zu Makromolekülen
vereinigt. Die
beiden wichtigsten Kunststoffklassen, die dabei entstehen,
sind Polyamide
und Polyester
(Di-)Amin
(Di-)Carbonsäure
-->
Polyamid
(Di-)Ol
(Di-)Carbonsäure
-->
Polyester
Polyamide
Nylon & Perlon
Der
US-amerikanische Chemiker Wallace Hume Carothers
(1896-1937) wurde im Jahre 1928 Forschungsleiter
einer Arbeitsgruppe, die sich mit der Entwicklung
von Kunststoffen beschäftigte. In der Folgezeit
entwickelte die Gruppe die Grundlagen zur Herstellung
von Polyester (1930) und von Nylon (Polyamid
6.6), das erstmals im Jahre 1935 hergestellt
wurde. Die Patentierung erfolgte 1938. Als im
Jahr 1939 die ersten Nylonstrümpfe aus
dem Hause des Konzerns DuPont erschienen, waren
innerhalb von 4 Tagen 6 Millionen Strümpfe
verkauft. Im gleichen Jahr entwickelte der deutsche
Chemiker Paul Schlack (1897-1987) bei der IG
Farben AG in Deutschland ein Polyamid aus anderen
Ausgangsstoffen. Er erhielt das Polyamid 6,
das unter dem Handelsnamen Perlon® bekannt
wurde.
Versuch:
Herstellung von Nylon 6,6 durch Grenzflächenkondensation
von Hexandicarbonsäure-dichlorid
mit 1.6-Diamino-hexan
Hier
nimmt man statt einer Carbonsäure ein Säurechlorid,
statt Wasser spaltet sich HCl, Salzsäure, ab!
Bei
den Polyamiden sind die Bausteine durch Peptid-Bindungen
miteinander verknüpft. Diese Bindungen gehen
auch Aminosäuren untereinander ein, wenn Sie
Peptide oder Proteine bilden. Sie ist sehr stabil
(Mesomerie!)
Peptid-Bindung In
der Natur kommen die Peptid-Bindungen zum Beispiel
in den Eiweißen, in Wolle und Seide vor.
Im Vergleich zur natürlichen Seide sind die Polyamide
wesentlich reißfester. Polyamid 6.6 (Nylon)
lässt sich durch eine Polykondensation von einer
aliphatischen Dicarbonsäure mit einem Diamin
herstellen. Erhitzt man eine Mischung der beiden Feststoffe
Hexamethylendiamin und Adipinsäure, erhält
man eine Schmelze, aus der sich Nylonfäden ziehen
lassen.
Auftrag
10:
10.1 Aus 1,3-Propandiol (Propan-1,3-diol) und 1,4-Benzoldicarbonsäure
(Terephthalsäure) kann ein Kunststoff erzeugt
werden. Zeichnen Sie einen charakteristischen Strukturformelausschnitt
dieses Kunststoffes und benennen Sie den Polyreaktionstyp,
der zu ihm führt.
10.2 Welcher Kunststoffklasse gehört der Kunststoff
an (Thermoplast? Oder Duroplast?)? Wie müsste
man eine Ausgangskomponente abändern, um den
Kunststoff in einen Duroplast umzuwandeln?
Aufgabe
11:
Aramidfasern sind goldgelbe organische Kunstfasern.
Sie wurden 1965 von Stephanie Louise Kwolek bei DuPont
entwickelt und unter dem Markennamen Kevlar
zur Marktreife gebracht.
Kevlar-Schutzweste
Die bekanntesten Anwendungen für para- Aramidfasern
sind im Sicherheitsbereich zu finden (Splitterschutz-
und schusssichere Westen, Schutzhelme, Panzerungen
für Fahrzeuge, Schnittschutzhandschuhe). Sie
werden jedoch auch als Asbestersatz in Bremsbelägen
und Dichtungen sowie als Verstärkungsmaterial
zum Beispiel für Glasfaserkabel oder Gummimaterialien
eingesetzt. In diesen Bereichen werden vor allem die
mechanischen Eigenschaften der Fasern Kevlar und Twaron
genutzt.
11.1
Geben Sie eine Reaktionsgleichung für
die Herstellung von Kevlar in (Halb-) Strukturschreibweise
wieder.
11.2 Warum gehört Kevlar zu den Duroplasten (betrachten
Sie bitte dazu die untere Abbildung):
12:
Polymilchsäure
Ein
Kunststoff, der in den dreißiger Jahren entdeckt
wurde, macht mittlerweile Furore. Selbst Kosmetiker
unterspritzen damit Fältchen und machen Damenhaut
wieder glatt. Der Kunststoff ist außerdem biologisch
abbaubar.
Es
handelt sich um die Polymilchsäure oder um das
Polylactid (auch Polylactat; PLA). Dieser Kunststoff
gehört zur Gruppe der Polyester. Bei der Polyesterbildung
denkt man sofort an die Polykondensation.
Bei den bisherigen Polykondensaten hatten wir es mit
zwei verschiedenen Monomeren zu tun: mit einer bifunktionellen
Säure (wie der Terephthalsäure bzw. derem
Säurechlorid) und einem bifunktionellen Alkohol
(wie dem Glykol). Zwischen Säuregruppe und Alkoholgruppe
wird die Esterbindung geknüpft - unter Abgabe
kleiner Moleküle wie Wasser oder HCl.
Zum
Aufbau eines Polyesters aus Milchsäure benötigen
wir nur ein einziges Monomer!
12.1
Zeichnen Sie die Strukturform der Milchsäure,
der 2-Hydroxypropansäure
12.2
Zeichnen Sie einen Strukrurausschnitt der Polymilchsäure
und erklären Sie, wie es gelingt, dass nur aus
einem einzigen Monomer über eine Polykondensation
ein Polymer entsteht.
12.3
Geben Sie eine Reaktionsgleichung für die Bildung
für Poymilchsäure an (und für Abikandidate:
Den Mechanismus der Veresterung).
Polyaddition
Hier
am Beispiel der Polyurethane
1937
synthetisierte Otto Bayer zusammen mit seinem
Team in den Laboratorien der Bayer AG in Leverkusen
zum ersten Mal Polyurethane (PUR).
Aus
PUR werden Matratzen, Schuhsohlen, Dichtungen,
Fußböden, Lacke, Klebstoffe, Dichtstoffe,
Skier, Autositze, Laufbahnen in Stadien, Armaturenbretter,
Vergussmassen und vieles mehr hergestellt.
Durch
Polyaddition entstehen aus mehrwertigen Alkoholen
und Isocyanaten Polyurethane:
Versuch:
Polyurethanschaum
Geben
Sie in einen Joghurtbecher 8,6 g Desmophen®
/Aktivatorgemisch und dann 12 g Desmodur 44®
V20
Rühren
Sie diese Mischung so lange, bis die Eintretende
Gasentwicklung den Beginn der Reaktion anzeigt
(Dauer: Ca. 2 min). Dann überläßt
man die Schaumbildung sich selbst.
Anmerkung:
Der Versuch muss so durchgeführt werden,
dass kein Desmophen® bzw. Desmodur®
auf die Haut gelangt. Sollte dies trotzdem
geschehen, so ist sofort die betreffende Hautstelle
unter fließendem Wasser intensiv abzuspülen.
13:
Polyurethane
Im Jahre 1935 synthetisierte Otto Bayer den ersten
Kunststoff aus der Klasse der
Polyurethane (PUR), die zunächst als Alternative
zu den bereits bekannten Polyamiden zur Herstellung
von Textilfasern eingesetzt werden sollten. Dieses
Vorhaben scheiterte damals. Polyurethane haben sich
dennoch als eine sehr vielseitige Klasse von Hochpolymeren
erwiesen. Man verwendet sie als thermoplastisches
Material für Lagerteile, Rollen und Walzen, als
Duroplaste, als PUR-Kautschuk, als Bestandteil von
Klebstoffen und Lacken, als Hartschaumstoffe und selbst
als Material für künstliche Herzklappen.
Die Ursache für diese Vielfalt an Verwendungsmöglichkeiten
liegt darin, dass je nach Wahl und Stoffmengenverhältnis
der Ausgangsstoffe PUR-Kunststoffe mit sehr unterschiedlichen
Werkstoffeigenschaften entstehen können. Als
Ausgangsstoffe für Polyurethane und
Polyamide werden unter anderem folgende Verbindungen
verwendet:
-1,4-Butandiol HO-(CH2)4-OH
- Decandisäure HOOC-(CH2)8-COOH
- 1,6-Diaminohexan (=Hexamethylendiamin) H2N-(CH2)6-NH2
- 1,6-Diisocyanatohexan H2N-(CH2)6-NH2
- Hexamethylendiisocyanat) OCN-(CH2)6-NCO
(a) Wählen Sie aus den gegebenen Verbindungen
Stoffe aus, die sich zur Synthese eines Polyurethans
eignen. Benennen Sie den Reaktionstyp dieser Synthesereaktion.
(b) Schlagen Sie geeignete Monomere für zwei
weitere Varianten zur Herstellung von Polyurethan-Kunststoffen
mit unterschiedlichen Eigenschaften vor. Geben Sie
jeweils die Strukturformeln der verwendeten Monomere
und die prognostizierten Eigenschaften der Produkte
an (mit Begründung).
14:
Wiederholungsauftrag
Maleinsäure
(cis-Butendisäure) und Glykol (Ethan-1,2-diol)
reagieren zu eine hochviskosen Kunststoffprodukt (1.
Schritt), das in einem Härtungsprozess (2. Schritt)
zu einem sehr harten, belastungsfähigen Kunststoff
weiterverarbeitet wird. Im Härtungsprozess wird
das Vorprodukt mit Styrol gemischt, ein Härter
(Radikalbildner, z.B. Dibenzoylperoxid) zugesetzt,
und das Gemisch in die Form gegossen, in der es erhärten
soll.
14.1
Formulieren und erläutern Sie die beiden Reaktionsschritte.
Geben Sie die Polyreaktionstypen der beiden Reaktionsschritte
an.
14.2 Formulieren für die Aushärtung des
Kunststoffes einen entsprechenden Reaktionsmechanismus
in (Halb-)Strukturschreibweise und erklären Sie
kurz die einzelnen Schritte.
14.3 Zeichnen Sie einen Ausschnitt aus dem nach dem
Härten entstanden Kunststoff, und erklären
sie, warum dieser duroplastisch ist.
In
einem Labor sollen drei Kunststoffe mit speziellen Eigenschaften
hergestellt werden: Der erste Kunststoff soll eine hohe
Reißfestigkeit aufweisen und zur Herstellung von Fasern
geeignet sein.
Der
zweite Kunststoff soll als Hartschaum eingesetzt werden,
der auch bei hohen Temperaturen nicht erweicht.
Der dritte Kunststoff soll so elastisch sein, dass eine
gut springende Kugel daraus hergestellt werden kann.
Als
Chemikalien stehen zur Verfügung:
- Glycerin (1,2,3-Propantriol)
- Phenol (Hydroxybenzol)
- Ethen
- 1,2-Ethandiol
- Wasser
- Hexan
- 1,6-Diaminohexan
- Sebacinsäuredichlorid
-
Welche Chemikalien würden Sie für die Herstellung
der drei Kunststoffe auswählen ?
- Formulieren Sie die Reaktionsgleichungen für die
drei Synthesen und geben Sie einen Ausschnitt des Makromoleküls
an. Benennen Sie jeweils den Polyreaktionstyp.
- Erklären Sie die Eigenschaften der drei Kunststoffe
Einsatz
von Kunststoffen - Windeln als Hightech-Produkt
Wir
besorgen uns entsprechende Babywindeln. Diese falten wir vorschriftsmäßig
auseinander. Nun spielen wir Baby und gießen erst einmal
50 ml Leitungswasser darauf. Nach wenigen Minuten fühlt sich
die Windel jedoch wieder trocken an. Wir gießen noch 50
ml nach. Nach wenigen Minuten ist das Ergebnis das Gleiche. Wir
können nicht mal Wasser aus der Windel herauspressen. Wir
wiederholen alles, bis wir an die Grenze kommen. Es sollten aber
300-400 ml Wasser in der Windel "verschwinden".
Der
Hintergrund: Kapillarkräfte ziehen Wasser in die Polymerknäuel
Chemisch
sind Superabsorber vernetzte Polymere aus Acrylsäure. Die
nur 0,1 bis 0,8 Millimeter großen Körnchen sind kaum
von Kochsalz zu unterscheiden. Doch während sich das Salz
unter Wasserzugabe auflöst, nimmt das Polymer-Granulat die
Flüssigkeit auf und quillt. Und das in erstaunlichem Maße:
bezogen auf das Eigengewicht sind dies das 1000fache an destilliertem
Wasser, das 300fache an Leitungswasser oder das 50fache an Körperflüssigkeiten
wie etwa Urin. Durch Polymerisation werden die einzelnen Acrylsäure-Moleküle
(Monomere) zu einer möglichst langen Kette verknüpft.
"Wie ein Wollknäuel, nur, dass der verschlungene Polymerfaden
an vielen Stellen mit sich selbst vernetzt wird", erklärt
Funk. Im nächsten Produktionsschritt bilden sich durch die
Reaktion mit Natronlauge an den Ketten negative Ladungen aus,
die durch die positiv geladenen Natrium-Ionen kompensiert werden.
Kommt Wasser mit ins Spiel, so lösen sich die Natrium-Ionen
darin, und die negativ geladenen Stränge der Polymerkette
stoßen sich gegenseitig elektrostatisch ab: Das Polymernetz
quillt auf, Kapillarkräfte ziehen das Wasser in die entstehenden
zwischenmolekularen Hohlräume. Zusätzlich entsteht ein
osmotischer Druck, der Wasser in den Superabsorber hinein saugt.
Die Absorptionskräfte sind dabei so hoch, dass auch dann
keine Flüssigkeit abgegeben wird, wenn das Baby mit der Windel
auf dem Boden rutscht.
Auftrag
16:
Erklären
Sie in gekürzter Form die Funktionsweise des Superabsorbers!
Versuch:
Polyester aus Alltagschemikalie
n (Der Versuch wird auch in diesem Video
gezeigt!)
Arbeitsaufträge
1. Führen Sie den Versuch durch und notieren Sie ihre Beobachtungen.
2. Stellen Sie eine entsprechende Reaktionsgleichung auf.
o Wiegen Sie
in ein trockenes Reagenzglas 1,9 g Cirtonensäure (oder 2,1
g Cirtonensäure - Monohydrat).
o Geben Sie ca. 6 Tropfen Glycerin dazu und vermischen Sie die
beiden Stoffe mit einem Holzstab.
o Erwärmen Sie das Reagenzglas unter ständigem Schütteln
und halten Sie den Inhalt ca. 2 Minuten am Sieden.
17.1 Um welchen Realtionstyp
handelt es sich?
17.2 Zu welcher Kunstoffklasse gehört der entstandene Kunststoff
(Thermoplast, Duroplast oder Elastomer)ß Begründen
Sie!
17.3. Zeichnen Sie einen Strukturausschnitt des entstandenen Kunststoffs
17.4. Formulieren Sie beispielhaft den Reaktionsmechanismus der
Veresterung!
Download
bis zum Thema Kunststoffe als
pdf-Dokument oder als
Word-Dokument (hier
stimmt die Nummerierung der Aufgaben leider nicht mehr, bitte
an der Homepage orientieren!)